Mario-Michael
Kosisochukwu
"Gute und bunte Energie"
Ich bin noch nicht lange in Berlin. Und noch nicht lange bei buntkicktgut. Dafür war meine Reise umso länger. Im Oktober 2021 bin ich aus Nigeria geflohen, weil es dort einfach keine gute Perspektive für junge Menschen gibt. Meine Mutter war bereits 2008 an Krebs gestorben. Mein Papa, meine beiden Brüder und meine Schwester wollten bleiben. Und so kämpfte ich mich alleine durch und landete in der Ukraine. In Dnipro. Ich fand einen Job in einem Call-Center. Doch kurz darauf begann Russland seinen Krieg gegen die Ukraine. Ich musste weiter. Gelangte über die Slowakei nach Deutschland und schließlich in Berlin.
Und da ich gerne Fußball spiele, dauerte es nicht lange, bis ich auf buntkicktgut traf. Dort bin ich in den Straßen von Neukölln als Street Football Worker unterwegs, trainiere und spiele mit den Kids. Konrad und Julia, das sind die beiden, die bei den interkulturellen Straßenfußball-Ligen in Berlin schauen, dass alles gut läuft, haben mir sehr geholfen, mich in dieser großen, neuen Stadt zu recht zu finden.
Auch mit 21 Jahren ist es eine große Herausforderung in einem fremden Land mit fremden Menschen und fremder Sprache einen Platz zu finden und wirklich anzukommen. Da hat mir buntkicktgut sehr geholfen. Weil es aber auch so einfach ist. Mit dem Ball braucht man nicht gleich viel erklären und reden. Das läuft alles ohne große Worte. Man lernt so aber trotzdem ganz nebenbei die Sprache und Berlin immer besser kennen, das Land und die Leute.
Mittlerweile arbeite ich in Berlin in der Knödelwirtschaft, möchte eine Ausbildung zum Koch machen und weiterhin diese gute und bunte Energie spüren.
von Kosisochukwu Michael Okoli – kurz gesagt Mario