"Eine wichtige Konstanze – im Sommer wie im Winter"

Wenn ich nur das Wort beziehungsweise den Namen höre, spüre ich eine tiefe Verbundenheit in mir – buntkicktgut! Die Straßenfußball-Liga steckt seit nun schon 23 Jahren einfach in mir. In meiner Schule gab es damals ein paar Jungs, die bei buntkicktgut spielten – Inter Afro nannten die sich. Und die suchten einen Torwart. Ich war nicht besonders groß und spielte auch nicht ständig Fußball. Doch ich probierte es aus, stand im Tor – und blieb auch im Tor. 

 

Da war ich so 13 oder 14 Jahre alt. Wir waren noch nicht lange in München. Meine Familie kommt aus Vietnam. Meine Mutter hatte zuvor als Gastarbeiterin in Berlin bereits gearbeitet. Nun waren wir alle in München – und ich war auch noch Torwart. Wir holten einige Pokale und Titel. Auch mein drei Jahre jüngerer Bruder hat für buntkicktgut gekickt. Wir haben zwei, drei Mal zusammen gespielt. Eine tolle Zeit, die mir viel gegeben und mich viel gelehrt hat – über Menschen, Kulturen und deren Zusammenspiel. 

 

Ich habe durch die Straßenfußball-Liga, die ja im Sommer und Winter läuft, das gesamte Jahr über eine sehr wichtige Konstanze in meinem Alltag gehabt. Noch mit 28 habe ich für buntkicktgut gespielt. Nebenbei noch im Verein. Der Fußball hat mir im Rückblick auch schulisch geholfen, hat mich stark gemacht. So bin ich von der Hauptschule zur Realschule. Von dort aufs Gymnasium. Um dann mit Abitur in der Tasche an einer Universität Jura zu studieren. Habe mittlerweile meine eigene Kanzlei in München und bin, was für ein Zufall, Fachanwalt für Migrationsrecht. 

 

Da muss ich selber immer wieder schmunzeln. Ich weiß nicht, was ohne buntkicktgut aus mir geworden wäre. Vielleicht das gleiche, vielleicht etwas völlig anderes. Aber das ist auch gar nicht so wichtig. Was aber feststeht: Durch die interkulturellen Straßenfußball-Ligen hat sich in meinem Leben einiges bewegt. Und Bewegung ist einfach immer gut und wichtig. Ein großes Danke an Rudi und buntkicktgut. Und bleibt in Bewegung...      

 

von Daniel